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Medienmitteilung der Finanz- und Kirchendirektion (hier klicken)


Laufende Zunahme von geflüchteten Personen


Die Situation in der Ukraine spitzt sich weiterhin zu. Es kommen täglich neue Geflüchtete aus der Ukraine in die Schweiz. Bis heute halten sich 509 registrierte Geflüchtete im Kanton auf. Die Zahl der Zuweisungen von ukrainischen Geflüchteten übersteigt bereits jetzt die Zahl letztjährigen Zuweisungen für den ganzen Asyl- und Flüchtlingsbereich. Der Kanton und die Gemeinden sind weiterhin bemüht, pragmatische Lösungen zu schaffen und die vielen rechtlichen Fragen effizient zu klären. Weiter laufen Bestrebungen, die Prozesse zu vereinfachen, die Integration möglichst zielgerichtet zu gestalten und Unterstützung auf verschiedener Ebene anzubieten.


Seit letzter Woche hat die Zahl der Geflüchteten im Kanton Basel-Landschaft weiter zugenommen. Stand heute halten sich 509 geflüchtete Personen aus der Ukraine im Kanton auf. Diese haben sich alle beim Bundesasylzentrum registrieren lassen und wurden offiziell dem Kanton zugewiesen. Die grosse Anzahl der Geflüchteten belasten das System, bisher ist die Situation im Kanton Basel-Landschaft jedoch unter Kontrolle und verläuft mehrheitlich reibungslos.

Vereinfachtes Registrierungsverfahren

Das Staatssekretariat hat ein Online Registrierungsverfahren eingerichtet. Der Kanton empfiehlt weiterhin allen Geflüchteten aus der Ukraine, sich rasch registrieren zu lassen und von der Online Registrierung Gebrauch zu machen. Dies auch Personen, die bereits privat eine Unterkunft gefunden haben. Das Onlineverfahren hat zu einer Entschärfung der Situation geführt.

40 zugewiesene Personen pro Tag

Dem Kanton werden täglich ca. 40 Personen zugewiesen, die sich im Bundesasylzentrum haben registrieren lassen. Von diesen Personen haben etwa 90 Prozent bereits eine private Unterkunft. Sie werden entsprechend dem Zuweisungsschlüssel den entsprechenden Gemeinden hinzugerechnet.

Kantonale Hotline wird rege genutzt  (Hotline: +41 61 552 75 00)

Die Hotline des kantonalen Sozialamts, welche seit letzter Woche in Betrieb ist, wird rege genutzt. Pro Tag gehen mehr als 50 Anrufe ein. Meistens sind es Mitarbeitende der Gemeinden oder Privatpersonen aus dem Kanton. Die Anrufe aus der Bevölkerung zeigen, dass die Solidarität der Baselbieter Bevölkerung weiterhin gross ist: Die meisten Anrufenden möchten nämlich Wohnraum oder andere Formen der Unterstützung für Geflüchtete anbieten.

Privater Wohnraum weiterhin als Herausforderung

Es hat sich bereits gezeigt, dass es bei einer privaten Unterbringung von Geflüchteten zu konflikthaften Situationen kommen kann. Immer wieder stossen Gastgebende an ihre Grenzen. Oft lag der Grund darin, dass die Gastfamilien sich nicht bewusst waren, was eine Aufnahme bedeutet. Der Kanton baut deshalb mit einer ansässigen NGO eine Anlaufstelle für Krisen in Gastfamilien auf. Damit will der Kanton einen niederschwelligen Zugang zu Beratung und Vermittlung in akuten Krisensituationen schaffen. Die Gemeinden bleiben jedoch in erster Instanz die Anlaufstelle.

Kanton prüft spezifische Integrationsmassnahmen

Der Kanton ist weiter daran, zu prüfen, wie die Integration der Geflüchteten aus der Ukraine ausgestaltet werden soll. Zentral ist insbesondere die Frage der Sprachförderung der Geflüchteten. Der Kanton ist deshalb daran zu prüfen, welche Sprachfördermassnahmen geeignet sind und wie ein gezieltes Angebot bereitgestellt werden kann. Dafür ist er mit verschiedenen Anbietenden von Sprachkursen in Kontakt. Bereits nächste Woche startet der erst Sprachkurs, der sich gezielt an Geflüchtete aus der Ukraine richtet.

Laufende Aktualisierung der kantonalen FAQ

Die FAQ des kantonalen Sozialamts werden laufenden angepasst. Die Anfragen, die bei der Hotline oder anderweitig eingehen, werden laufend gesammelt und auf neue Herausforderungen wird entsprechend reagiert. Der Kanton informiert die Gemeinden zudem regelmässig zu rechtlichen Fragen, welche sich im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung des Schutzstatus S und der grossen Anzahl der Geflüchteten im Kanton ergeben. Sie betreffen insbesondere die Unterbringung und Unterstützung der Personen mit Schutzstatus S.

Sensibilisierung für Missbrauch

Mit der grossen Zahl an Privatunterbringungen und teils unkontrollierten Platzierungen besteht das Risiko für Missbrauch, Ausbeutung und Menschenhandel. Der Kanton sensibilisiert die Gemeinden für dieses Risiko und weist darauf hin, hier ein besonderes Augenmerk bei der Begleitung zu legen.

Inbetriebnahme kantonale Unterbringung in Laufen

Die Inbetriebnahme der kantonalen Unterbringungsplätze im Spital laufen läuft nach Plan. Die Betriebsaufnahme ist auf anfangs April geplant. Sie dienen der Entlastung, wenn die dem Kanton zugewiesenen Personen nicht sofort einer Gemeinde zugewiesen werden können oder die Zuweisungen in der Zahl stark steigen und nicht an einem Tag bewältigbar sein sollten.

Suche nach ukrainischen Lehrpersonen

Die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion sucht Personen aus der Ukraine mit S-Status mit Deutsch- und/oder Englischkenntnissen und einer pädagogischen Ausbildung. Möglich ist zurzeit die Anstellung als eine Assistenzperson. Interessierte können Unterlagen unter bksd.sonderpaedagogik@bl.ch einreichen. Die Unterlagen werden dann auf eine mögliche Anstellung im Bildungsbereich geprüft.